Stadt Ronnenberg
Die heutige Stadt Ronnenberg kann auf eine mehr als 1460 Jahre alte Geschichte zurückblicken. So findet man auf einer alten Europakarte neben alten Römersiedlungen wie Köln, Trier, Paris und anderen auch den Ort Ronnenberg eingezeichnet.
In Ronnenberg kreutzen sich zwei Handelswege, uralte Handelswege, die Verlängerung von Römerstraßen vom Rhein nach Osten und nach Nordosten. Am Rande dieser Hellwege sollen sich um das Jahr 531 n. Chr. bei dem Dorf „Runibergun“ (dem heutigen Stadtteil Ronnenberg) die Franken und die Thüringer eine dreitägige Schlacht geliefert haben.
Der Name Runibergun taucht im Laufe der Jahrhunderte in allen möglichen Abwandlungen in geschichtlichen Quellen auf und findet eine weitere gesicherte Erwähnung in einem Bericht über die Zusammenkunft des Bischofs Egilbert von Minden und des Herzogs Magnus zwischen 1070 und 1080 in der Kapelle, „die ist in dem Dorfe Runiberg“.
Bereits 1292 wird eine weitere Kirche in Ronnenberg erwähnt; die Michaeliskirche. Auf einem Amtssitz des Bischofs von Minden errichtet, bildete sie vermutlich die Mutterkirche des Landes zwischen Deister und Leine.
Der erwähnte Amstssitz des Bischofs von Minden in Ronnenberg wurde vermutlich von einer vom Bischof eingesetzten Ministeralenfamilie verwaltet. Diese nannte sich nach dem Ort „von Ronnenberg“. Das Wappen der Familie wurde 1929 zum Wappen der heutigen Stadt Ronnenberg bestimmt.
Große Veränderungen im Ort Ronnenberg traten erst mit dem Ende des 19. Jahrhunderts einsetzenden Kalibergbau ein. Gleichsam bot der aufkommende Gemüseanbau insbesondere Kleinbauern neue Erwerbsmöglichkeiten. Heute tritt die Landwirtschaft als Erwerbsquelle vor allem in den größeren Stadtteilen zurück.
In den sechziger Jahren beschloß die Landesregierung, Vorbereitungen für eine Verwaltungs- und Gebietsreform zu treffen. Kurz danach begannen Vertreter der Gemeinden Ronnenberg und Empelde mit Fusionsverhandlungen, die später auf die Gemeinden Benthe, Linderte, Vörie und Weetzen ausgedehnt wurden und die zu der Großgemeinde, der heutigen Stadt Ronnenberg, führten.
Am 20. Mai 1968 beschloss der Niedersächsische Landtag das „Ronnenberg-Gesetz„. Somit wurden die Gemeinden Benthe, Empelde, Linderte, Ronnenberg, Vörie und Weetzen mit Wirkung vom 1. Juli 1969 aufgelöst und daraus eine neue Gemeinde Ronnenberg gebildet. Am 11. Februar 1974 beschloss der Niedersächsische Landtag das Gesetz über die kommunale Neugliederung im Raum Hannover (Hannover-Gesetz); das hatte zur Folge, dass die Gemeinde Ihme-Roloven vom 1. März 1974 an die Gemeinde Ronnenberg eingegliedert wurde.
Dieser „Großgemeinde“ verlieh der Niedersächsische Innenminister am 12. Dezember 1975 die Bezeichnung „Stadt“.
Am 27. Juli 1975 ereilte Ronnenberg die Bergwerkkatastrophe.
Ein nicht eindämmbarer Wassereinbruch im Kalischacht Ronnenberg hatte zur Folge, dass das Kaliwerk daraufhin aufgegeben werden mußte. Die unmittelbaren Schäden wurden behoben und Folgeschäden sind nicht mehr zu erwarten.
Die Stadtteile, in denen unsere Einwohnerinnen und Einwohner leben, sind von unterschiedlicher Struktur. Empelde und Ronnenberg profitieren von ihrer Lage zur Landeshauptstadt Hannover und sind als Wohn- und Gewerbestandorte außerordentlich nachgefragt.
Benthe, reizvoll am Benther Berg liegend, ist Ausgangspunkt für Wanderungen in das Naherholungsgebiet Benther Berg. Ruhiges Wohnen in schöner Landschaft zeichnet diesen Stadtteil aus.
Die Stadtteile Ihme-Roloven, Linderte und Vörie können und sollen ihre landwirtschaftliche Tradition nicht leugnen. Die Beschaulichkeit der ehemaligen Bauerndörfer ist durch eine angemessene Neubautätigkeit erhalten geblieben.
Der Stadtteil Weetzen hat durch die Lage an der Bahnlinie mit Anschluss an den Nahschnellverkehr der Bahn einen guten Durchsatz von Gewerbe- und Wohngebieten.
Es lässt sich insgesamt festhalten, daß die heutige Stadt Ronnenberg in den letzten Jahren eine außergewöhliche Entwicklung genommen hat. Waren zum Zeitpunkt der Volkszählung 1978 nur 19.421 Ronnenbergerinnen und Ronnenberger gemeldet, so kann die Stadt heute auf mehr als 24.000 Einwohnerinnen und Einwohner verweisen.
Durch gezielte Gewerbeansiedlungspolitik ist es gelungen, ein verbessertes Arbeitsplatzangebot im Stadtgebiet vorzuhalten und die Entwicklung zu einem gesamtwirtschaftlich weitestgehend krisenunabhängigen Bestand von Betrieben zu ermöglichen.
Die von Rat und Verwaltung der Stadt Ronnenberg betriebe Stadtentwicklung zielt auf eine Siedlungspolitik hauptsächlich orientiert an den Schienensträngen des öffentlichen Personennahverkehrs und hat entscheident dazu beigetragen, der großen Nachfrage nach Wohnungen gerade auch für Familien Rechnung zu tragen.
Ergänzt wird dies durch die Schaffung von einer qualitativ hohen Anzahl von Kindergartenplätzen, Bildungs- und Jugendeinrichtungen.
Quelle: Stadt Ronnenberg
Sehenswürdigkeiten
Michaeliskirche im Stadtteil Ronnenberg
Heimatmuseum Ronnenberg
Hügelgräber am Benther Berg
Sieben-Trappen-Steine im Stadtteil Benthe
Naturdenkmal Eschteich im Stadtteil Benthe
Bussestein (Standort: Kaliabraum-Halde im Stadtteil Empelde)
Niedersächsisches Museum für Kali- und Salzbergbau
Kaliabraum-Halde im Stadtteil Empelde als weltweit erstes kommerziell tragfähiges Renaturierungsvorhaben mit Freizeitmöglichkeiten, Kunst- und Kulturveranstaltungen
Wolfsbergquelle im Stadtteil Linderte
Heimatstube Linderte
1000-jährige Eiche im Stadtteil Vörie
Kunstraum Benther Berg
Freizeitwert
Ronnenberg ist ideal gelegen zwischen Deister, Gehrdener Berg und Benther Berg. Der Stadtteil Benthe ist ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen im Naherholungsgebiet Benther Berg. Die gute Verkehrsanbindung nach Hannover lassen die Landeshauptstadt näher rücken, aber auch das kulturelle Angebot in Ronnenberg kann sich durchaus sehen lassen. Nahezu alle Schulformen sind in Ronnenberg zu finden ferner die Volkshochschule Seelze/Ronnenberg. Im sportlichen Bereich sind alle Sportarten möglich und im Stadtteil Empelde gibt es das Sport- & Freizeitcentrum Empelde mit Tennis-, Tischtennis- Badmintonplätzen einem Soccer-Feld sowie einem Fitnessstudio.
Daten zur Stadt
Einwohnerzahl (Stand: 31.01.1999): 24.624
Gesamtfläche: 3.772 ha
Entfernung zum Flughafen Langenhagen: ca. 25 km
Entfernung zur Landeshauptstadt: ca. 13 km
Anbindung an das Bundesbahnnetz
Quelle: Stadt Ronnenberg
Städepartnerschaften
Es bestehen Städtepartnerschaften zu den nachfolgend genannten Städten:
Duclair, Frankreich (seit 1968)
Swarzędz, Polen (seit 1991)
Ronneburg (Thüringen), Deutschland (seit 1991)